Kultur aus Sicht einer Blinden

Mein Name ist Zehra, ich bin 24 Jahre alt und von Geburt an blind. Wenn ich als Kind auf öffentliche Spielplätze, ins Schwimmbad oder zu Veranstaltungen wollte, war immer jemand dabei, damit mir nichts passiert, entweder meine Eltern, Geschwister oder Freunde.
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Manche Menschen haben kein Verständnis dafür, dass ich auf Hilfe angewiesen bin, bis ich sie darauf hingewiesen habe, dass ich blind bin.

Ich bin sehr unternehmungslustig, aber es ist für mich zum Beispiel anstrengend, Museumsführungen oder sonstigen Führungen zu folgen: Ich kann oft nicht nachvollziehen, was über Kunstwerke oder Gegenstände gesagt wird, da ich sie nun mal nicht ertasten kann.

Wenn ich bei solchen Führungen mitmachen will, ist es hilfreicher, wenn auch auditiv die Sachverhalte beschrieben werden können, wie z.B. die Istanbul-Bustour, bei der wir die Möglichkeit hatten, Kopfhörer einzustecken und alles auditiv mitzubekommen.

Wenn ich aber zum Beispiel ins Kino möchte, dann habe ich die Möglichkeit mit der App Greta & Starks, die es sowohl für iPhone als auch für Android gibt, den Film mitzuverfolgen. Diese App liefert Audiodeskription für verschiedene Filme, sodass blinde Menschen besser nachvollziehen können, was auf der Leinwand gerade geschieht.

Ich gehe aber gerne mal zu einem Konzert, allerdings nur mit Begleitung.

Man kann als blinder Mensch aber auch eine persönliche Assistenz beantragen, die einem den Alltag erleichtert, z.B. indem sie einem bei persönlichen Dingen oder Behördengängen hilft. Sie kann mich aber auch zum Job oder in der Freizeit begleiten, wie etwa zum Sport.